Veröffentlicht am13. Jan 2014
Der Beginn des neuen Jahres startete mit dem Nachholspiel der letzten Hinrundenpartie
gegen den BSC Comet. Kurzfristig wurde das Spiel im Stadion „Casa del Momo et Patte“
verlegt, was jedoch der Motivation der orangenen Helden keinen Abbruch tat.
Mit Libero und Dreierkette
Das Trainertrio bastelte eine vermeintlich neue Aufstellung, die sich bei näherem
Hinsehen jedoch als durchaus bekannte Variante entpuppte. Mit Libero hinter einer
Dreierkette, davor dann vier laufstarke Mittelfeldspieler – Sicherheit und Ordnung stand
auf der Fortschritt-Agenda zunächst an erster Stelle:
Sepp- Patte- René, Björn, Schirmi- Matti, Mark, Stephan, Felix- Micki, Marco
(Ralf, Mario, Matze)
Furioser Beginn
Wer jedoch gedacht hat, dass die Jungs vom Laskerplatz behutsam und sanft beginnen,
sah sich bereits mit dem ersten Angriff getäuscht. Vom Anstoss weg wurde schnell nach
vorne kombiniert und bereits in der ersten Minute gab es den ersten Torschuss. In der
zweiten Minute gab es den ersten Eckball für den Fortschritt und in der dritten Minute
das erste Tor: Ein durchdacht vorgetragener Angriff über Schirmi und Felix landete bei
Marco, der die Kugel flach und scharf in die Mitte passte. Dort verpasste Micki den Ball
doch am langen Pfosten wartete schon Matti, der überlegt zum 1:0 einschob.
Stephan und Matti mit Tordebüt
Die meisten Spieler der Fortschrittler waren nur wenig bzw. gar nicht am Ball, da stand
es schon 2:0. Wieder war Micki beteiligt, diesmal als Vorlagengeber für Stephan, der in
der achten Minute ebenso sein Tordebüt feierte, wie Matti zuvor.
3:0 nach zehn Minuten
Die Jungs vom Comet wurden geradezu überrannt. Zwei Minuten nach dem zweiten
Treffer krachte es dann auch zum dritten Mal im Tor der ganz in blau angetretenen
Gäste. Matti schickte Marco auf die Reise und der Sturmwirbler der Friedrichshainer
Vorzeigekicker markierte mit seiner Spezialität, dem eingeschwungenen Lupfer mit
halber Drehung, das 3:0. Draußen rieben sich Coach Momo, die Auswechselspieler
Ralf, Matze und Mario sowie die zur Unterstützung anwesende Familie von Marco, Steffen,
Volker und Philipp verwundert, erstaunt und fassungslos die Augen: wann hatte man den Fortschritt einmal
dermaßen giftig, aggressiv und effizient gesehen?
Fortschritt verwaltet das Spiel
Auch die Mannen um Kapitän Mark hatten nun vielleicht ein wenig Angst vor der
eigenen Courage und ließen es nun nicht nur etwas ruhiger angehen, sondern auch dem
Gegner etwas mehr Platz. Gerade die drei Offensivspieler der Gäste zeichneten sich
durch technische Qualitäten aus, doch es gelang Comet nie, das von Sepp gehütete Tor,
ernsthaft in Gefahr zu bringen. Dennoch machte sich eine, wenn auch nur hauchzart
spürbare Nervosität bei den Hausherren breit, weiß man doch zu gut, wie so ein Spiel
laufen kann, wenn hier, wie auch immer, der Anschlusstreffer fallen sollte.
Pausenstand 3:0
Doch auch wenn der Fortschritt sich nun (vielleicht zu sehr) darauf beschränkte, den
Gegner kommen zu lassen, hatte man die Partie im Griff. Bis zur Pause gab es kaum noch
Höhepunkte auf beiden Seiten und so ging man mit einem 3:0 in die Kabine.
Fortschritt kommt aggressiv aus der Kabine
Dort wurde nun Ralph für den laufstarken Stephan eingewechselt; ein Wechsel,
der, wie auch die anderen, aufgrund von Absprachen des Trainertrios und nicht aus
Leistungsgründen vorgenommen wurde. Mehr Kompaktheit in der Mittelfeldzentrale
war nun die Devise. Wobei die Marschroute dann von Björn und Patte an jeden
Mitspieler einzeln ausgegeben wurde: Sofort Druck, sofort auf das 4:0 gehen. War dieser
Balanceakt zwischen defensiver Ordnung und offensivem Spiel in der Vergangenheit
des Öfteren kein leichtes Unterfangen für den Fortschritt, so gab es diesmal keine
Probleme. Im Gegenteil: sollte man sich auf Seiten des Comets auch nur ansatzweise
etwas vorgenommen haben, das Vorhaben wurde im Keim erstickt.
Wieder ein Blitzstart: 4:0
In der 50.Minute wurde ein Angriff der Gäste im Mittelfeld abgefangen, Patte mit einem
langen Ball zu Marco, der dann, wintersportgerecht, jeglichen Gegen- und Mitspieler, der
sich ihm in den Weg stellte umkurvte und flach zum vierten Tor einschob.
Comet will Schadensbegrenzung
Nun war es auch dem letzten Pessimisten klar: der dritte Saisonsieg sollte nur noch
eine Frage der Höhe sein. Nach einer Stunde kam dann Mario für Micki, der, obwohl
angeschlagen, läuferisch eine starke Leistung bot und mit etwas mehr Fortune durchaus
einen Treffer hätte erzielen können. Der Comet hatte keine Strahlkraft mehr und schien
nur noch darum bemüht zu sein, nicht vollends unterzugehen. Doch auch in dieser
Hinsicht machte ihnen der Fortschritt einen Strich durch die Rechnung. Der in der
70.Minute für Felix eingewechselte Matze unterband in der 75.Minute den Spielaufbau
der Gäste schon im Ansatz, sein Ball landete bei Matti und der Lichtenberger Micoud
erzielte mit seinem zweiten Treffer das 5:0.
Marco mit Dreierpack
Den Schlusspunkt setzte sieben Minuten vor Abpfiff dann Marco. Vom überragenden
Matti in Szene gesetzt, glich der sechste Treffer einer Kopie des vierten. Wieder nahm
Marco Anlauf über mehrere Gegenspieler und wieder schob er flach(!) ein.
Comet nimmt Schlusspfiff mit Erleichterung auf
Am Ende konnte man einigen Gästespielern die Erleichterung ansehen: es war
vorbei. Sie sahen ins Auge des Orkans und wurden von einer Fortschrittmannschaft
auseinandergenommen, die von Beginn an keinen Zweifel aufkommen ließ, wer die drei
Punkte holen sollte.
Dritter Saisonsieg
Zugegeben, Comet hatte mehr Ballbesitz und der Fortschritt bot in dieser Saison
durchaus auch schon spielerisch bessere Leistungen. Doch mit einer brutalen
Effektivität in den Anfangsminuten und einer bis zum Schluss durchgehaltenen Disziplin
holte der Fortschritt die Punkte 9,10 und 11.
Überragender Matti, eiskalter Marco, starker Schirmi
Neben Matti setzten natürlich Dreifachtorschütze Marco und vor allem auch Schirmi
die Glanzlichter. Gerade der rechte Fortschrittverteidiger, spielte ruhig und abgeklärt
und verhinderte in einer einmaligen Mitleidsaktion Mattis dritten Treffer, als er
sich todesmutig in dessen Freistoß warf, und den Ball ca. 20 Zentimeter über dem
Kunstrasen abwehrte.
Toller Start ins neue Jahr
Felix, sonst für offensive Highlights zuständig, war die personifizierte Zuverlässigkeit
auf der rechten Seite. Immer wieder half er aus, wenn es in der Rückwärtsbewegung
zu Lücken kam. René leistete mit viel Disziplin und Laufbereitschaft seinen Beitrag
dazu, den gegnerischen Angreifern die Lust zu nehmen. Björn zeichnete sich mit starker
Präsenz in der Abwehrzentrale aus und sorgte in der zweiten Halbzeit gemeinsam
mit Patte und Ralph dafür, dass sich plötzlich nicht Verteidiger an Stürmern, sondern
Comet-Angreifer an Fortschritt-Abwehrspielern zu orientieren hatten. Mark sorgte in
der Schaltstelle des Fortschritts dafür, dass wenig bis gar keine Räume für den Comet
entstanden. Zudem tat er sich zum Ende des Spiels als Chefdiplomat aus, als er eine
kurze Diskussion zwischen Patte und René (Thema: „Freistösse schnell ausführen-
pädagogische und anthropologische Folgen im soziokulturellem Umfeld zwischen
Gentrifizierung und Kiezanthologie“) einfühlsam und dennoch deutlich beendete. Sepp
verbrachte einen sonnigen Samstagvormittag im Tor des Fortschritts und setzte dabei in
der ersten Halbzeit auch modisch-sportliche Akzente.
Ein toller Start ins neue Jahr für den Fortschritt und wieder einmal die Folgerung:
Gemeinsam ackern, gemeinsam spielen, gemeinsam helfen, gemeinsam gewinnen!!!